UNESCO in der Toskana: Pienza

UNESCO in der Toskana: Pienza
Pienza - Toskana

Pienza liegt auf dem malerischen Hügel über dem Tal Val d´Orcia.

Die Stadt Pienza entstand aus einem Dorf Namens Corsignano. 1459 befiel der Papst Pius II, geboren als Enea Silvio Piccolomini, mit dem Bau einer „idealen Stadt“ zu beginnen, und ließ den Architekt Bernardo Gambarelli, bekannt unter dem Namen Rosselino, seine Träume und Pläne zu verwirklichen. Allerdings nach dem Tod des Pius II wurden die Arbeiten an dem Projekt bedauerlich schnell angestellt. Aber das, was erbaut wurde, ist auch heute ein Bestandteil der Kunst und Kultur.

Die Pienza ist ein erstes Beispiel des urbanen Designs der Renaissance und seit 1996 UNESCO- Weltkulturerbe.

Konzeptionell sollte in der Architektur der Pienza eine humanistische Idee der Erhabenheit des menschlichen Geistes und der Glaube an die umgestaltungsfähige Kraft der Vernunft dargestellt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde in der Pienza die strenge Stadtbauplanung realisiert. Dieses architektonische Prinzip verbreitete sich dann später in und außerhalb des Italiens. Die Einheit der Grundidee zeigt sich in der architektonischen Harmonie der Stadt.

Rosselino entwarf trapezförmiges zentrales Stadtplatz mit einem ganzen Gebäudeensemble: die Palazzo Comunale, Palazzo Piccolomini, Palazzo Vescovile und der Dom. Vom Platz gehen die Strassen in alle Seiten wie die Strahlen aus.

Palazzo Piccolomini war der Wohnsitz des Pius II und seiner Familie. Vom Palast aus öffnet sich einen wunderbaren Blick auf den Tal Val d´Orcia und auf den Berg Monte Amiata.

Dom ist das größte und architektonisch komplizierte Gebäude mit der Renaissance-Fassade. Links vom Dom steht ein Glockenturm, dessen Stil dem der österreichischen oder deutschen Kirchen ähnelt. Sehenswert ist insbesondere der zentrale mit der Krone aus Blättern und Früchten beschmückte Bogen und der Altar. Sie stammen von erfahrenen Meistern der sienischen Kunstschule.

Der Wiederaufbau der Palazzo Vascovile wurde vom Kardinal Rodrigo Borgia finanziert. Trotz einer neuen Etage, des neuen Fassadenportals, der neuen gotischen Fenster und des neu eingerichteten Innenhofes bewahrte Palazzo Vascovile im Unterschied zu den anderen Bauten auf dem Platz einige Besonderheiten des zur Grunde liegenden alten Gebäudes. Heute befindet sich hier ein Museum, in dem alle Gegenstände, sei es Gemälde mit religiösen Darstellungen, Plastiken oder örtliche handgemachte Textilien aus dem VII- XVI Jahrhundert, chronologisch ausgestellt sind. Diese Kollektion ist ein Unikat und begeistert viele Besucher.

Die Palazzo Comunale hat eine mit dem Stuck verschönte Fassade, die großzügigen Balkons und ein etwas später dazu gebaute Turm. Er ist bewusst niedriger als der Glockenturm des Doms gebaut worden, dadurch sollte die Überlegenheit der mächtigen Kirche gegenüber der bürgerlichen Macht symbolisch unterstrichen werden.

Den kulturellen Wert haben nicht nur die Bauten auf dem zentralen Stadtplatz von Pienza. Sehr interessant ist, zum Beispiel, das einzige vom alten Corsignano gebliebene Gebäude, die Kirche des Heiligen Franziskus (La Chiesa di San Francesco). Ein der ältesten Bauwerke der Franziskaner in Italien wurde diese Kirche in der Mitte des achten Jahrhundert erbaut. Ihr heutiges Aussehen bewahrt die Spuren der späteren Erneuerungen, nämlich die Fassade im gotischen Stil. In der Kirche gibt es sehenswerten Fresken- die 12 Geschichten aus dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi. Sie wurden in der Mitte des XIV. Jahrhundert von den Künstler der sienischen Schule geschaffen.

Der Besuch der Pienza wird ohne Zweifel zu einem unvergesslichen Ereignis.

Datum: 09.12.2010

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