Wer sich für einen Urlaub in der toskanischen Provinz Siena entscheidet, dem empfiehlt sich ein Besuch des Klosters Sant´Antimo, dass ein Kleinod der vergangenen romanischen Baukunst darstellt. Das im herrlichen Starcia-Tal befindliche Konvent, liegt romantisch umgeben von Wein- und Olivengärten ungefähr 10km südlich von Montalcino.
Der Legende nach soll es auf Veranlassung Karls des Großen als Dank für das Ende einer Pestepidemie errichtet worden sein. 813 erstmals urkundlich erwähnt, wurde die Abtei durch zahlreiche Schenkungen im Hohen Mittelalter zu einem der reichsten und mächtigsten Klöster der Toskana. Vermutlich auf Grund des kostspieligen Kirchenbaus verarmte Sant´Antimo jedoch und verfiel im Laufe der Jahrhunderte zur Ruine, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut wurde.
Noch aus der karolingischen Zeit erhalten ist eine Kappelle, die heute als Sakristei genutzt wird. Des Weiteren blieben große Teile des Kapitelhauses sowie des Refektoriums erhalten. Die ganz aus Travertin bestehende Abtei aus dem 12. Jahrhundert zeigt die klaren Formen der Romantik. Beachtenswert sind vor allem, die kunstvoll mit Tiermotiven und Blattornamenten versehenen Seitenportale des Klosters. Durch Säulen und Bündelpfeiler ist der Innenraum der 42m langen Basilika von den Seitenschiffen getrennt. Die Kapitelle sind mit einzigartigem reichem Ornamentalschmuck in Form von Tiermotiven, Flechtwerk und Schachbrettmustern versehen. Besonders interessant ist der Altar der dreischiffigen Krypta, der aus einem noch aus römischer Zeit erhaltenen Grabstein besteht.
Seit 1976 bewohnen und bewirtschaften Augustinermönche die Abtei Sant´Antimo. Für die Öffentlichkeit ist das Kloster ganzjährig zugänglich.
Foto: montalcino.net/sant_antimo.htm
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