Sind in der Toskana die sterblichen Überreste eines der bekanntesten italienischen Künstler der Geschichte gefunden worden? Experten sind sich sicher, dass es hierbei um den berühmten Barockmaler Caravaggio (1571-1610) handelt. Die Knochen, die in einer zu Friedhofs-Kirche in Porto Ercole in der Toskana entdeckt worden sind, wurden mit Hilfe einer fundierten DNA-Analyse und der Radiokarbon-Methode untersucht. Laut den Forschern besteht eine „85-prozentige Wahrscheinlichkeit", dass es sich bei dem Fund in der Toskana um die sterblichen Überreste Caravaggios handelt.
„Malerkrankheit“ die Ursache für Caravaggios Tod?
Um die Todesursache des berühmten Künstlers ranken sich bis heute zahlreiche Gerüchte: Malaria, Totschlag oder ein Unfall- die genaue Todesursache konnte nie fundiert belegt werden. Bei den gefundenen Überresten in der Toskana stellten die Forscher eine hohe Konzentration an Blei in den Knochen fest. Da die Ölfarben der damaligen Zeit, mit der auch Caravaggio seine Licht-und-Kompositionen in der Epoche des Frühbarocks malte, wiesen einen sehr hohen Bleigehalt auf. Daher sprach man damals wie heute bei einer Bleivergiftung eines Künstlers von der so genannten „Malerkrankheit“.
Caravaggio galt und gilt bis heute als einer der wichtigsten und berühmtesten italienischen Maler überhaupt. Der norditalienische Maler, der mit bürgerlichen Namen „Michelangelo Merisi“, wurde vor allen Dingen in der Kunstszene von Rom berühmt. Als er in der italienischen Metropole in einen Fall von Totschlag verwickelt wurde, musste er aus Rom fliehen und ließ sich in der Toskana nieder. Kunstkenner wie Forscher stehen dem Fund bislang kritisch gegenüber und werfen den „Entdeckern“ der Überreste vor, aus Populismus und Ruhmessucht voreilig von einem historischen Fund zu sprechen. Man darf gespannt sein, was die weiteren Untersuchungen in der Toskana ergeben werden.
Christian Bathen
Datum: 28.06.2010
Zusatzinformationen
![]() |
Geschichte der Toskana
Weitere Infos zur Geschichte der Toskana.
|
Folgen auf Facebook oder Google+
Keine Kommentare