Die einstige Strafkolonie Capraia scheint auf den ersten Blick nur ein schroffer Felsen mit unzugänglicher Steilküste zu sein. Doch schon bei der Überfahrt von Livorno zum Inselhafen Porto können sich die Besucher dem Reiz der Insel nur schwer entziehen. Ein zarter und aromatischer Duft von hunderten Blumen und Kräutern ist bereits an der Pier zu erahnen.
Capraia ist mit 20 km² Fläche die drittgrößte Insel des toskanischen Archipels und liegt nordwestlich von Elba. Sie wird von ca. 400 Menschen ständig bewohnt. Im Jahr 1989 wurde die Strafkolonie aufgelöst und die Insel in den weitläufigen „Parco Nazionale dell`Archipelo Toscano“ eingegliedert.
Der Hauptort Porto liegt in einer Bucht an der - dem Festland zugewandten- Küste. Auf einer Klippe an der Hafeneinfahrt steht die Kapelle „Ciesa dell Assunta“. Während des Sommers ist der Hafen ein beliebter Anlaufpunkt für Segler und Ausflugsboote vom Festland, die Tagesausflügler bringen. Besucher, die länger bleiben möchten, finden Unterkunft in privaten Ferienhäusern und einem einfachen Hotel. Das Dorf befindet sich oberhalb des Hafens und ist über die einzige befestigte Straße zu erreichen. Markanter Blickfang ist die Festung San Giorgio aus dem 12. Jahrhundert. Sie hat 5 Wehrtürme und wurde durch alle Jahrhunderte hindurch gut erhalten. Zuletzt diente sie als Gefängnis.
Die Wege auf Capraia sind oft etwas uneben. Sie führen durch die felsige Landschaft der faszinierenden Vulkaninsel. Immer wieder zeigt das uralte Lava-Gestein imposante Farbenspiele. Weite Flächen sind mit Macchia, Oleander oder Myrte bewachsen, die während des Sommers einen betörenden Duft verströmen. Die anstrengende Wanderung zum 450 m hohen Monte Castello wird mit einem wunderschönen Rundblick über Capraia belohnt.
Im Zentrum der Insel liegt der Lago Laghetto, der einzige Süßwassersee des gesamten toskanischen Archipels und Heimat für zahlreiche Vogelarten.
Bootsausflüge führen zum Zenobito, dem südlichen Kap oder in die „Rote Bucht- Cala Rossa“. Die klaren Gewässer um Capraia sind hervorragende und viel besuchte Tauchreviere.
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