Die kleine toskanische Stadt Impruneta ist als „Stadt der Brennöfen“ bekannt. Dank dem an Ton reichen Boden war hier schon zur Etruskerzeit die Produktion der Tonwaren gut entwickelt. Den gut aufbewahrten Traditionen aus der Vergangenheit folgen heute Meister der 20 alten und neuen Töpfereien in Impruneta.
Eine der ältesten Keramikwerkstätten der Stadt, Poggi Ugo, ist Mitglied der Association der Historischen und Kunstbrennöfen von Impruneta. Die Struktur der traditionell gebauten Töpferei ist für die Besucher gut durchschaubar: großer Hof, Loggia, Produktionsfläche, unmittelbar hinter den Öfen wird Ton gefördert.
Jede neue Töpfergeneration bewahrt die Traditionen ihrer Vorfahren und entwickelt sie weiter. Zu den alten Geheimnissen dieses Handwerkes gehören die Herstellung der eigenen mono- und polychromen Schmelze und Glasuren, die Technik der „kalten Platina“ und vieles mehr. Deshalb bekommen die Töpfer oft Aufträge der Restaurierung alter keramischer Details eines Architekturdenkmals.
Die örtlichen Tonwaren hatten in Renaissance besonders hohe Nachfrage, als Medici und andere Reichen ihre Gärten mit den Terrakotta- Plastiken und Vasen beschmückten. Geschmack und Mode veränderten sich, aber die Keramikproduktion in Impruneta ist nicht untergegangen. Heute werden verschiedene kunstvolle Vasen, Kruge, große und kleine Plastiken, Blumentöpfe und sogar Spielzeug als Schmuck für Villen, Häuser und Gärten entsprechend dem Geschmack der Käufer im klassischen oder im modernen Design hergestellt.
Einst durch die tonhaltige Erge bekannt gewordene Impruneta könnte früher noch eine Besonderheit der Umgebung repräsentieren. Ihr Name bedeutet im Lateinischen „im Kiefernwald“. Heutige Kiefernwälder auf den Hügeln um Impruneta sind kleiner und seltener als die Olivenhaine und Weintraubenplantagen geworden.
Schon 90 Jahre lang feiert Impruneta ein Weintraubenfest. Das farbenfrohe Festival mit Parade, Wettbewerben und Degustationen findet im September-Oktober statt. Deshalb wird der Aufenthalt in der südlich von Florenz liegenden Impruneta im Herbst besonders interessant.
Foto: lafestadelluva.it
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